Üblicherweise nehmen die Lagercontainer von NIESEN Umzugsgut, Handelswaren, Autoteile oder Kunst ins Innere auf. An der Kölner Oskar-Jäger-Straße wird hingegen der Schall geschluckt und »eingelagert«. Insgesamt 18 Container formen eine massive Wand rund um eine Baustelle, um die Anwohner vor Lärm zu schützen.
Das Bauunternehmen Sojka aus Braunschweig hatte die ungewöhnliche Lärmschutzwand geordert. Der alte Firmensitz von Afri Cola in Köln-Ehrenfeld sollte abgerissen werden, was nicht nur eine unschöne Baustelle, sondern auch eine Geräuschbelastung für die Anlieger darstellt.
Statt eines einfachen Bauzaunes erdachte man deshalb die Wand aus Containern: Diese bietet nicht nur einen optimalen Sichtschutz, sondern reduziert auch die Geräusche, die aus der Baustelle dringen.
Schallabsorption auf 27 Meter Länge
Mit einer Höhe von fünf Metern und einer Gesamtlänge von etwa 27 Metern wirken die gestapelten Container stark abschirmend. Der Hohlraum in den Containern absorbiert den Schall sogar zusätzlich, so dass die Lagercontainer in diesem Zusammenhang einen völlig neuen und doch sinnvollen Zweck erhalten. Die Stahlwand steht seit Anfang Oktober und wird ungefähr bis Ende 2020 stehen bleiben.
Die Nutzung von Seecontainern für architektonische Zwecke ist mittlerweile recht verbreitet. Zwar gibt es spezielle Containermodule, die mit Fenstern und Türen von Grund auf als Büro oder Mannschaftraum gedacht sind. Allerdings zeigen kreative Architekten immer wieder, dass auch normale Seecontainer zu interessanten Gebäuden umgebaut werden können. Und auch NIESEN bewies, dass Lagercontainer das Zeug zu echter Architektur haben: 2017 errichtete der Logistiker eine komplette Lagerhalle für Räder aus den Stahlmodulen.